Handwerker-Serie im Hohenloher Tagblatt: Autoschrauber aus Leidenschaft
Daniel Placek ist Auszubildender zum Kfz-Mechatroniker bei der Autohaus Linke GmbH in Crailsheim. Seine Begeisterung für Autos begleitet ihn seit frühester Kindheit
Von E-Autos bis hin zu herkömmlichen Verbrennern– die Werkstatt ist Daniel Placeks Zuhause.„Angefangen hat alles mit dem Film „Cars“ und Lightning McQueen“, erinnert sich der 18-Jährige aus Jagstzell. Heute ist er Kfz-Mechatroniker im dritten Lehrjahr bei der Autohaus Linke GmbH in Crailsheim. Später wurde seine Begeisterung für das Kfz-Handwerk durch das Computerspiel „Need for Speed“ gestärkt. „Ich wollte schon immer was mit Autos machen, aber nicht im Verkauf. Ich bin mehr der Schrauber-Typ.“ In der Werkstatt ist jeder Tag abwechslungsreich: Wartungen, Inspektionen, klassische Verschleißarbeiten – aber auch seltene Aufgaben, wie den Tausch von Turboladern oder ganzen Getrieben. Sein Weg ins Unternehmen begann klassisch mit einem Praktikum. „Am meisten macht mir das Arbeiten mit hochmotorisierten Autos Spaß“, erzählt Placek mit einem Schmunzeln. Die Ausbildung selbst folgt dem dualen Prinzip: Theorie in der Berufsschule Crailsheim, Praxis im Betrieb. Dabei können die Lehrlinge zwischen verschiedenen Ausbildungsmodellen wählen – vom einjährigen Schulblock über die klassische duale Ausbildung bis hin zur Kombination mit der Fachhochschulreife. „In der Schule lernen wir die Theorie, die wir täglich anwenden.“ Trotzdem ist die Werkstatt sein Lieblingsort. Dass er sich im Betrieb wohlfühlt, liegt nicht nur an der Arbeit: „Schon während meines Praktikums habe ich gemerkt, dass die Stimmung passt. Die Leute sind nett, das Miteinander stimmt.“
Til Gary, Ausbilder und Meister, ist ebenfalls
leidenschaftlicher Autofan. Der 25-Jährige aus Kreßberg absolvierte von 2018
bis 2021 seine Ausbildung bei der Autohaus Linke GmbH, der Meister folgte 2025.
„Mir ist wichtig, dass meine Auszubildenden sauber arbeiten – Gemurkse geht gar
nicht“, betont er. In der Werkstatt herrscht eine familiäre Atmosphäre, alle
duzen sich. „Ich will, dass die Azubis stolz auf ihre Arbeit sind.“ Die
täglichen Fortschritte seiner Lehrlinge zu sehen, motiviert ihn am meisten. „Es
macht Spaß zu sehen, wie sie sich entwickeln.“ Auch die Technik ist weit
fortgeschritten: „Heute läuft fast alles über Elektronik – die Fehlersuche
passiert größtenteils am Computer.“ Daher gäbe es die klassische
Berufsbezeichnung „Kfz-Mechaniker“ nicht mehr – heute heißt es
„Kfz-Mechatroniker“.
Ebenso teilt Pascal Linke die Faszination für Technik und
Mobilität. Der 25-Jährige ist im Familienbetrieb aufgewachsen und studierte BWL
im Automobilhandel. Gegründet wurde das
Unternehmen 1949 von seinem Urgroßvater. „Seit der Gründung bilden wir auch
aus.“ Heute führen Vater Ralph und Großvater Konrad Linke die Geschäfte.
„Pascal hatte schon immer Kraftstoff statt Blut in sich“, scherzt Konrad Linke. „Wir wollen, dass unsere Azubis bleiben“, erklärt
Pascal Linke. Mit Erfolg: Erst zwei Mitarbeiter verabschiedeten sich nach fast
50 Jahren in den Ruhestand.
„Wir sind familiär und eigenständig“, ergänzt Lea Jakob,
Assistentin der Geschäftsleitung. Der Slogan „Wir machen das. Persönlich.“ sei
gelebte Tradition. Derzeit werden sechs Kfz-Mechatroniker sowie zwei angehende
Kaufleute ausgebildet. „Wir sind stolz auf unsere Azubis – einige haben Preise
über die Handwerkskammer gewonnen, sogar Bundessieger waren dabei.“
Vielfalt zeichnet das Unternehmen aus: „Wir geben auch
Geflüchteten und Menschen anderer Nationalitäten eine Chance – da waren schon
richtig tolle Leute dabei“, so Konrad Linke. Nachwuchsprobleme habe das
Unternehmen nicht. Der Seniorchef blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Handwerker
werden immer gebraucht.“
Kommentare
Kommentar veröffentlichen