Ausbildung mit Biss
Amber Hammer und Luis-Finn Hermann sind angehende Zahntechniker bei der Denta Tec Hofmann GmbH in Crailsheim. Begeisterung, Feinarbeit und Abwechslung stehen auf der täglichen Agenda.
„Ich wusste gar nicht, dass es den Beruf gibt“, sagt Amber
Hammer aus Crailsheim. Die 20-Jährige befindet sich im dritten Ausbildungsjahr
zur Zahntechnikerin bei der Denta Tec Hofmann GmbH. „Während der Schulzeit habe
ich Praktika gemacht, um herauszufinden, wo meine Interessen liegen.“ Heute
weiß sie: Genau hier ist ihr Platz – Feinarbeit, Abwechslung und Freude in
jedem Prozess. „Das Praktikum hat mich begeistert – das Gesamtpaket stimmt
einfach.“
Ihr Arbeitsalltag ist vielfältig: Prothesen, Kiefermodelle
oder Kronen, die sie unter dem Mikroskop fertigt – dafür braucht es Geduld und
Genauigkeit. „Heute habe ich ein 3D-Modell gedruckt. Die Technik entwickelt
sich immer weiter“, erzählt sie mit Stolz. „Wir gehen mit der Zeit – jedes Jahr
kommt etwas cooles Neues dazu.“
Die Berufsschule besucht Hammer im Blockunterricht: Alle
vier bis sechs Wochen pendelt sie für 14 Tage nach Stuttgart. Der Unterricht
ist praxisnah – von Anatomie und Technologie über Physik bis hin zu Prothetik.
„Einen Tag pro Woche arbeiten wir im Schullabor.“ Ergänzend stehen Deutsch,
Englisch sowie Gemeinschafts- und Wirtschaftskunde auf dem Stundenplan. „Ich
habe schnell Freunde gefunden – der Beruf verbindet.“
Im Betrieb beschreibt die 20-Jährige ihre Arbeit wie ein
Rezept: „Wir bekommen den Auftrag und durchlaufen Schritt für Schritt den
gesamten Prozess.“ Anstrahlen, auftragen, brennen, schleifen – am Ende entsteht
aus vielen kleinen Komponenten ein fertiger Zahnersatz. „Das ist einfach cool.“
Praktika sind für sie ein wichtiger Wegweiser: „Man lernt
sich beruflich kennen. Das duale System ist gut – man sammelt erste
Berufserfahrung und verbindet sie mit Theorie.“ Im Betrieb darf sie seit Beginn
an eigenständig arbeiten.
Auch Azubikollege Luis-Finn Hermann absolviert seine
Ausbildung zum Zahntechniker bei der Denta Tec Hofmann GmbH und befindet sich
im zweiten Lehrjahr. „Es ist ein interessanter und cooler Beruf“, sagt der
18-Jährige. Hermann hat ebenfalls seinen Weg in das Labor über ein Praktikum
gefunden – und war sofort überzeugt. „Das Team und der Beruf passen zu mir.“
Für Ausbilder Luca Stahl steht Präzision und ein
respektvolles Miteinander im Mittelpunkt. Der 26-Jährige befindet sich aktuell
im vierten Modul seiner Meisterausbildung. „Die Theorie habe ich abgeschlossen,
nächstes Jahr folgt die Praxisprüfung.“ Seine Ausbildung absolvierte er von
2018 bis 2022. Für Stahl war früh klar: „Ich wollte nach der Schule unbedingt
eine Ausbildung machen.“
Seine Leidenschaft für den Beruf liegt in der handwerklichen
Arbeit: „Wir verarbeiten alle Materialien – diese Vielfalt ist Wahnsinn.“ Jeder
Zahnersatz ist ein Unikat, individuell für den Patienten. „Man hat Kreativität
und ein Stück künstlerische Freiheit – jeder bringt seinen eigenen Stil ein.“
Der Beruf sei grenzenlos. „Wir wenden alle möglichen Herstellungsverfahren an.“
Im Umgang mit seinen Azubis setzt Stahl auf Vertrauen und
Verantwortung. „Schon im ersten Lehrjahr dürfen sie Dinge für Patienten
anfertigen.“ Hierarchien gibt es im Betrieb nicht: „Wir arbeiten auf Augenhöhe
– jeder gibt sein Bestes.“
Ab Januar 2027 übernimmt Stahl eine neue Rolle: Er wird
offizieller Geschäftsführer. „Ich freue mich richtig darauf.“ Was ihn
motiviert, beschreibt er mit einem Erlebnis aus der Fußgängerzone: „Eine
Patientin hat mich stolz angelächelt – das war besonders.“ Für ihn steht fest:
Präzision, Kreativität und ein familiärer Umgang machen den Beruf einzigartig.
„Wenn ich am Ende den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, dann ist
es das gewisse Etwas, das den Beruf noch schöner macht.“
Die Handwerkskammer Heilbronn-Franken informiert: Eine
Ausbildung zum Zahntechniker bzw. zur Zahntechnikerin dauert 3,5 Jahre. Im Jahr
2024 befanden sich im Landkreis Schwäbisch Hall und Hohenlohekreis jeweils acht
und im Landkreis Heilbronn vier Personen in einer Ausbildung. Der Main-Tauber-Kreis
war mit drei Auszubildenden vertreten. Die Zahl der gesamten Region
Heilbronn-Franken beläuft sich auf 30 angehende Zahntechniker.
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